Es war – angesichts dessen, dass wir kurzfristig und eher bescheiden zu einer kleineren Demo mobilisiert hatten – wieder ein starkes Zeichen, das wir als Seebrücke Aachen heute zur Ergänzung der Kundgebung »Frankenberger Viertel gegen Rassismus« gesetzt haben.

Wenn noch mehr Zeit am Elisenbrunnen übrig gewesen wäre, hätte ich noch über ein paar Schlaglichter der letzten Tage gesprochen:

Über die Meldung (zurückgehend auf eine Anfrage von Ulla Jelpke) »Bundesregierung geht rigoros gegen Flüchtlinge vor: Vermehrte Abschiebung in EU-Staaten« von gestern (Thüringer Allgemeine) und die Meldung »Spanische Kollektivabschiebung nach Marokko: 2 Tote?« der Forschungsgesellschaft Flucht & Migration e.V. (FFM) von vorgestern, in der es heißt, 116 Menschen, die in Marokko die Grenzen zur spanischen Exklave Ceuta überwunden hatten, wurden im August auf einer von Marokko nicht anerkannten Rechtsgrundlage nach ebendort abgeschoben und anschließend in den Süden des Landes verbracht.

Ich hätte erinnert an den Reisebericht des Jülicher Superintendenten Jens Sanning, der schon 2013 schilderte, wie Geflüchtete in Marokko in die Wüste verschleppt werden, was für viele ein Todesurteil ist. Offenbar gab es vor wenigen Tagen einen Aufstand in einem der Deportationsbusse, bei dem zwei der 116 aus Ceuta Abgeschobenen starben. »Die Angehörigen der beiden Malier wurden von dem Tod in Behördengewahrsam nicht benachrichtigt. Einer der beiden wurde nur 16 Jahre alt«, so FFM. Sanning schrieb schon 2013:

»Marokko behandelt die Menschen ja so, weil die EU ihnen viel Geld gibt, damit sie das Problem ›lösen‹ und damit die Flüchtlinge Europa niemals erreichen. Dafür sind beinahe alle Mittel recht.«