Ja, es war keine gute Idee der „Inda-Antifa“, das Schulgebäude großflächig mit Sprüchen zu besprühen und dabei offenbar zehntausende Euro Schaden zu verursachen, aber der größere Skandal ist meines Erachtens, dass ein Manager des Kriegswaffenproduzenten Rheinmetall beim städtischen Inda-Gymnasium in dicker Limousine auf dem Schulhof vorfahren und dann sein blutiges Handwerk vor Schüler*innen begründen durfte.
Ein wenig apokalyptische Kultur für das Wochenende: Mitnichten handelt es sich um »ein grandios erhebendes ›Einfaches Lied‹ wider der allgemeinen Untergangsstimmung«, wie der Musikexpress (in falscher Grammatik) schreibt. Vielmehr besingt PeterLicht eine postanthrope Zukunft:
Prof. Bochert von der Uni Heilbronn schlägt neue Kfz-Kennzeichen für 320 Städte ab 20.000 Einwohner*innen vor. Vorschlagen kann man ja viel, wenn der Tag lang ist, aber Destinationsforscher Bochert begründet es damit, dass kein eigenes Kennzeichen zu haben ein Nachteil für das Stadtmarketing sei.
Kurienerzbischof Vincenzo Paglia spricht angesichts der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris 2024 von einer »blasphemischen Verspottung eines der heiligsten Momente des Christentums«, der Sportbischof der Deutschen Bischofskonferenz, Stefan Oster, sieht »unser christliches Menschenbild auf dem Spiel«, französische Bischöfe empören sich.
Mit ihrer womöglich queerfeindlich motivierten Kritik offenbaren diese Würdenträger der katholischen Kirche ihre Unfähigkeit, eine Anspielung auf den antiken Bacchuskult – der ja zum Thema Olymp(ia) passt – vom Christentum zu unterscheiden. Damit liegen sie ungewollt nahe an Zeitzeugen, denen die Unterscheidung ebenfalls schwer fiel.
Seine antifaschistische Standhaftigkeit kostete ihn vermutlich das Leben: Vor 150 Jahren wurde Georg Fritze, „der rote Pfarrer von Köln“, geboren.
Ostern steht kurz bevor, und für viele Menschen gehören Schokoladenprodukte in Form von Hasen oder Eiern unbedingt dazu. Einer der größten Hersteller sitzt bekanntlich in Aachen und produziert hier seine Goldhasen.
Aber während sich auch dieses Jahr wieder viele Kinder über die Schokoladenhasen freuen, müssen beispielsweise in Ghana andere Kinder für den Kakao schuften, den Lindt und andere Schokoladenproduzenten benötigen.
Am 8. Januar 1933 trafen sich Nazis und Konservative in einer Kölner Industriellenvilla, um die Details der Machtübergabe auszuhandeln. Wenige Wochen später war Hitler an der Macht und schon bald darauf begann die staatliche Verfolgung und Vertreibung von Personen, die als jüdisch oder sozialistisch angesehen wurden. Mit der industriellen Ermordung von Millionen Menschen in den KZs erreichten die faschistische Verbrechen ihren Höhepunkt, an die wir am Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz am 27. Januar 1945 mahnend erinnern.
Im Januar 2024 belegt eine Recherche von „Correctiv“, dass auch heutzutage wieder Treffen von Konservativen, Rechtsextremen und Industriellen stattfinden, um Pläne für eine Machtübernahme und die Verfolgung und Vertreibung unerwünschter gesellschaftlicher Gruppen zu besprechen.
Rede des Fraktionsvorsitzenden Darius Dunker zur Beschlussfassung über den Haushalt der Städteregion Aachen für das Jahr 2024
Sehr geehrter Herr Vorsitzender, liebe Kolleginnen und Kollegen der demokratischen Fraktionen,
dies ist jetzt meine vierte Haushaltsrede im Städteregionstag, und ich hätte mir so gewünscht, sie könnte endlich mal in einer weniger bedrückenden Situation gehalten werden. Der immer noch andauernde, schreckliche Krieg Russlands gegen die Ukraine. Die fürchterlichen Gräueltaten der Hammas in Israel, die Tausenden von getöteten Unschuldigen im Gazastreifen. Mir kommt es ganz unpassend vor, über die Probleme zu reden, die wir hier in der Städteregion haben. Aber dies soll ja kein Jahresrückblick sein, sondern wir reden über den Haushalt der Städteregion. Immerhin, auch diesmal kann die Rede gehalten werden.
Heute vor 90 Jahren wurden an vielen deutschen Hochschulen Bücher verbrannt – organisiert und durchgeführt unter anderem von der Deutschen Studentenschaft, dem Dachverband der Studentenschaften, der vom NS-Studentenbund (NSDStB) dominiert war. In Frankfurt a.M. hatte der den Religiösen Sozialisten angehörende Philosophie- und Soziologieprofessor Paul Tillich bereits 1932 striktere Maßnahmen gegen den NSDStB gefordert, unter anderem wegen dessen Angriffen auf jüdische Studierende. Im Januar 1933 veröffentlichte Tillich das Buch »Die sozialistische Entscheidung«, in dessen erstem Teil er die »politische Romantik« kritisiert, insbesondere auch ihre »revolutionäre Form«, zu der er die NSDAP zählt:
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