Prof. Bochert von der Uni Heilbronn schlägt neue Kfz-Kennzeichen für 320 Städte ab 20.000 Einwohner*innen vor. Vorschlagen kann man ja viel, wenn der Tag lang ist, aber Destinationsforscher Bochert begründet es damit, dass kein eigenes Kennzeichen zu haben ein Nachteil für das Stadtmarketing sei.
Ostern steht kurz bevor, und für viele Menschen gehören Schokoladenprodukte in Form von Hasen oder Eiern unbedingt dazu. Einer der größten Hersteller sitzt bekanntlich in Aachen und produziert hier seine Goldhasen.
Aber während sich auch dieses Jahr wieder viele Kinder über die Schokoladenhasen freuen, müssen beispielsweise in Ghana andere Kinder für den Kakao schuften, den Lindt und andere Schokoladenproduzenten benötigen.
Am 8. Januar 1933 trafen sich Nazis und Konservative in einer Kölner Industriellenvilla, um die Details der Machtübergabe auszuhandeln. Wenige Wochen später war Hitler an der Macht und schon bald darauf begann die staatliche Verfolgung und Vertreibung von Personen, die als jüdisch oder sozialistisch angesehen wurden. Mit der industriellen Ermordung von Millionen Menschen in den KZs erreichten die faschistische Verbrechen ihren Höhepunkt, an die wir am Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz am 27. Januar 1945 mahnend erinnern.
Im Januar 2024 belegt eine Recherche von „Correctiv“, dass auch heutzutage wieder Treffen von Konservativen, Rechtsextremen und Industriellen stattfinden, um Pläne für eine Machtübernahme und die Verfolgung und Vertreibung unerwünschter gesellschaftlicher Gruppen zu besprechen.
Rede des Fraktionsvorsitzenden Darius Dunker zur Beschlussfassung über den Haushalt der Städteregion Aachen für das Jahr 2024
Sehr geehrter Herr Vorsitzender, liebe Kolleginnen und Kollegen der demokratischen Fraktionen,
dies ist jetzt meine vierte Haushaltsrede im Städteregionstag, und ich hätte mir so gewünscht, sie könnte endlich mal in einer weniger bedrückenden Situation gehalten werden. Der immer noch andauernde, schreckliche Krieg Russlands gegen die Ukraine. Die fürchterlichen Gräueltaten der Hammas in Israel, die Tausenden von getöteten Unschuldigen im Gazastreifen. Mir kommt es ganz unpassend vor, über die Probleme zu reden, die wir hier in der Städteregion haben. Aber dies soll ja kein Jahresrückblick sein, sondern wir reden über den Haushalt der Städteregion. Immerhin, auch diesmal kann die Rede gehalten werden.
Heute um 10.59 Uhr gab mein Handy wie geplant Alarm. Die erste Warnmeldung über Cell Broadcast hat funktioniert, und offenbar auch viel zuverlässiger als die Katastrophenwarnapp, die erst um 11.11 Uhr eine Meldung abgab. Wir bereiten uns vor, um auf unvorhergesehene Katastrophen schneller reagieren zu können. Das ist eine sinnvolle Konsequenz aus den schlimmen Ereignissen, die auch die Städteregion Aachen im letzten Sommer getroffen hatten. Wir wissen, dass die Wahrscheinlichkeit zunimmt, dass es zu solchen extremen Wetterereignissen kommt, und es ist wichtig, damit zu rechnen.
Noch wichtiger ist es, alles daran zu setzen, was wir tun können, um die Zunahme der Häufigkeit solcher Ereignisse zu stoppen. Unser Handeln als Städteregion ist nur eine winziger Mosaikstein, wenn es darum geht, dem Klimawandel zu begegnen, aber wir brauchen auch jeden noch so kleinen Beitrag. „Das weiche Wasser bricht den Stein“, sangen Bots in den 80er Jahren – mein Sohn hat den Song kürzlich in einem alten Liederbuch gefunden und er macht ihm Hoffnung in Zeiten, in denen das Radio voll ist von bedrückenden Nachrichten.
Soweit zu den Vorbereitungen auf neue unvorhergesehene Katastrophen. Aber was ist eigentlich mit den vorherzusehenden Katastrophen?
Heute vor 15 Jahren haben wir unseren Kreisverband gegründet. Etwa 150 Mitglieder der Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG) schlossen sich mit zirka 50 Mitgliedern der Partei des Demokratischen Sozialismus (die sich zuvor bereits in "Linkspartei.PDS" umbenannt hatte) und rund 50 weiteren Personen aus Stadt und Kreis Aachen zusammen und bildeten den Kreisverband DIE LINKE Städteregion Aachen (zwei Jahre bevor es die Städteregion offiziell gab) – bis heute einer der mitgliederstärksten Kreisverbände unserer Partei in NRW.
Bereits heute hat Deutschland den Tag im Jahr erreicht, an dem es so viele natürliche Ressourcen verbraucht hat, wie in einem ganzen Jahr regeneriert werden können. Nordrhein-Westfalen hat einen großen Anteil daran, das wird nirgendwo so deutlich wie im Braunkohletagebau. Es ist nicht länger hinnehmbar, dass sich die Landesregierung verhält, als wären wir 2021 nur Opfer einer schlimmen Naturkatastrophe gewesen, aber hätten keinen wesentlichen Anteil am Klimawandel. 3 der größten CO2-Schleudern Europas stehen im Rheinischen Braunkohlerevier, eine davon im Wahlkreis Aachen IV, für den ich diesmal antrete. NRW darf sich nicht länger verhalten, als hätten wir eine zweite und dritte Erde in Reserve.
Wie leicht ist das dahingesagt: „Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos.“ Tatsächlich ist die Lage im Jahr 2022 so ernst wie seit Jahrzehnten nicht. Dass durch den menschengemachten Klimawandel häufiger Extremwetterereignisse auftreten, mussten viele Menschen in unserer Region im letzten Sommer leidvoll erfahren. In der Städteregion können wir heilfroh sein, dass es nicht auch noch Todesfälle gegeben hat. Doch auch bei uns sind Menschen bis heute traumatisiert von den Ereignissen. Es ist wichtig, dass die Beratungs- und Unterstützungsangebote für die Betroffenen aufrecht erhalten werden und dass wir in Zukunft besser vorbereitet sind.
Als wir den vergangenen Haushalt der Städteregion Aachen gemeinsam besprochen und beschlossen haben, stand für uns als DIE LINKE Fraktion im Vordergrund, dass Mittel vorgesehen werden, um wirtschaftliche und soziale Härten in Zeiten der Coronakrise im Rahmen unserer Möglichkeiten aufzufangen. Unsere Befürchtung war insbesondere, dass wir eine Zunahme psycho-sozialer Schwierigkeiten erleben werden, dass häusliche Gewalt zunehmen würde und viele Menschen mit unterschiedlichsten Symptomen auf Überforderung, Ängste und Unsicherheit sowie die Einschränkungen sozialer Kontakte reagieren.
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