Also, dieser Hetzer von der AfD soll das Mahnmal in Berlin als »Denkmal der Schande« bezeichnet haben, empört sich die halbe Bundespresse. »Die Deutschen sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat.«
Genau darüber mag ich mich nicht aufregen. Ja, es ist ein Denkmal der Schande, das wir die Mitte der Stadt gesetzt haben, von der aus diese Schande organisiert wurde, und ich bin froh, das wir wenigstens das getan haben. Schande ist da allerdings ein zu milder Begriff.
Das Denkmal – es heißt ja auch offiziell nicht Mahnmal, falls diese Wortwahl jemand skandalös findet – sollte doch eine Wunde in dem Berlin sein, das sich erneut zur Hauptstadt formte, sollte doch an die unmenschliche Schande erinnern. Oder wie Henry Bernhardt für den Deutschlandfunk formuliert: »Als Bekenntnis zur eigenen Schande war dieses Denkmal auch gedacht. Als Mahnmal für die Ermordeten und als Erinnerung für Nachgeborenen. Im Herzen der Hauptstadt und damit gut sichtbar für alle.«
Zugleich ist es bemerkenswert dumm, dass der Hetzer, der sonst so von der Einzigartigkeit seines Landes überzeugt ist, hier als Argument vorbringt, dass andere Länder so etwas schließlich nicht hätten.
Der Skandal, liebe Freundinnen und Freunde, liegt in fast jedem einzelnen Satz, den er ansonsten gesagt hat, mit dem er die Erinnerung an die Verbrechen der Vergangenheit diffamieren, verfälschen und tilgen will, wenn er von der »dämlichen Bewältigungspolitik« spricht usw. usf. Weil seine Äußerungen genau der AfD-Strategie gezielter Provokation bzw. sogenannter Tabubrüche entsprechen, will ich denen hier keinen weiteren Raum geben.