In Aachen ist ein „Bündnis gegen Videoüberwachung” ins Leben gerufen worden, das sich gegen Pläne des Polizeipräsidenten wendet, rund um den Elisenbrunnen Überwachungskameras zu installieren. […] Im Auftrag des Bündnisses betont Darius Dunker, Vorsitzender der Linkspartei, zu kritisieren sei vor allem, dass mit der vorgesehenen Überwachungsaktion ein „Ort gelebter Demokratie in Aachen” kontrolliert werde. Elisenbrunnen und Holzgraben seien ein Zentrum des politischen Lebens, wo fast das ganze Jahr hindurch Initiativen, Vereine, Parteien und Gewerkschaften aktiv seien und ihr jeweiliges Anliegen der Öffentlichkeit vorstellten.

Dunker: „In Zukunft wird dieser Ort durch den Staat überwacht werden. Wer sich für welche Informationsstände interessiert, wer wie lange mit wem spricht, wer Broschüren und Flugblätter annimmt, wer ausliegende Unterschriftenlisten unterzeichnet - all diese Bilder stehen der Polizei dann unmittelbar zur Verfügung.” Zudem sprächen auch ganz praktische Gründe gegen eine Videoüberwachung, weil sie bei großem finanziellen Aufwand nur minimal zur Aufklärungsquote von Straftaten beitrage; auch der erhoffte Abschreckungseffekt trete nicht ein, wie einschlägige Studien, zum Beispiel in Großbritannien, ergeben hätten.