Der Kreisverband DIE LINKE in der Städteregion Aachen spricht sich gegen das geplante Kohlekraftwerk Krefeld sowie gegen den Bau des Kohlekraftwerks Lünen aus, an denen die Stadt Aachen über die Unternehmen STAWAG und Trianel beteiligt ist. Der Neubau eines Kohlekraftwerks zementiere die Belastung des Klimas mit großen Mengen CO2 sowie anderer gesundheitsschädlicher Rauchgase für mindestens 40 Jahre, so Hubert Heck, umweltpolitischer Sprecher der Aachener Linken. Die Stromproduktion eines Kohlekraftwerks könne nicht schnell hoch- und herunter geregelt werden, damit widerspreche es den Anforderungen bei der schwankenden Einspeisung der Erneuerbaren Energie.
»Import von Kohle macht uns nicht nur abhängig, der Bergbau in wenig entwickelten Ländern geht zumeist mit menschenunwürdiger Ausbeutung, Zerstörung landwirtschaftlicher Flächen und Unterdrückung der Bevölkerung einher, dies sind Fluchtgründe,« erklärt Peter Kämmerling vom Arbeitskreis Umwelt und Energie der Aachener Linken.
Für den Standort des Chempark Krefeld-Uerdingen, in dem die Abwärme des Kraftwerkes verwendet werden kann (sogenannte Kraft-Wärme-Kopplung), würde sich eher ein Gasturbinenkraftwerk eignen. »Gasverbrennung stößt sehr viel weniger CO2 aus, diese Art Kraftwerke können sehr schnell geregelt werden und ergänzen so ideal die Erneuerbaren Energien. Damit wäre das schnell regelbare Gasturbinenkraftwerk ökonomisch betreibbar, denn Spitzenlaststrom ist teuer,« so Heck.
Ein Gaskraftwerk stehe - anders als der Ausbau der Kohleverstromung - dem Ausbau der Energie aus erneuerbaren Quellen nicht zwangsläufig entgegen, meint Darius Dunker, Sprecher des Linken Kreisverbands. Ein Gaskraftwerk könne in Zukunft dann mit Biogas aus landwirtschaftlichen Abfällen, Gülle und Abwässern betrieben werden, wenn die beteiligten Stadtwerke in ihren Kommunen Landwirten langfristige Lieferverträge über Gas aus neu zu errichtenden Biogasanlagen anböten. Das sichere qualifizierte lokale Arbeitsplätze und stärke die kommunale Wirtschaft. Biogasherstellung aus eigens dazu angebauten Energiepflanzen lehne DIE LINKE Aachen ab, weil dadurch Lebensmittel verknappt und verteuert werden, mit weltweit verheerenden Auswirkungen.
Mit einer solche Strategie könnten die Trianel bzw. die beteiligten Stadtwerke sogar echten Ökostrom aus einem neu errichteten Kraftwerk anbieten. Peter Kämmerling kritisiert, dass die weitaus meisten sogenannten Ökostromanbieter ihren nicht-ökologischen Strom nur mit Zertifikaten »grünwaschen«, ohne den Strommix tatsächlich zu ändern. Trotz des Labels »Ökostrom« werde das Klima hierbei unvermindert belastet.
DIE LINKE Aachen fordert, dass die hiesigen Stadtwerke echten Ökostrom aus neu errichteten Kraftwerken der Erneuerbaren Energie anbieten, statt ihren Kunden einen konventionellen Strommix mit Zertifikaten als Ökostrom anzudrehen. »Dazu benötigen wir vor Ort in den Kommunen viele neue Windkraftwerke, Solarkraftwerke, Biogasanlagen, Biogaskraftwerke, Speicher und den Ausbau der Stromnetze sowie ein neues dezentrales Netzmanagement, um auf die Schwankungen reagieren zu können.« Der Umstieg auf eine Energieversorgung zu 100% aus erneuerbaren Quellen müsse ohne Aufschub konsequent eingeleitet werden, damit den Kriegsgründen, der Umweltzerstörung und der sozialen Spaltung der Wind aus den Segeln genommen werde.